Behaltensgrade und Lehrmethode – oder: Warum Coachings funktionieren

Autor: Michael Häfelinger
Veröffentlicht am: 2. Mai 2012
Kategorie: Psychologie, Erfolg & Motivation

Das Thema Coaching als Wissensvermittlung muss sich immer wieder Anfeindungen erwehren – das gemeinsame Erarbeiten von Lösungen sei zu aufwendig, zu langsam, zu teuer. Beratungen im Sinne von Experten erarbeiteten Konzepten sei dagegen schlank und zielführend. Als jemend der klassisch aus der Unterenehmensberatung kommt, habe ich jedoch das Coachen als Methode kennen gelernt, um unternehmerisches Wissen effizient zu vermitteln. Die Lernpyramide von Jeanne Meister, die Lehrmethoden und ihre Behaltensgrade ordnet, liefert Argumente fürs Coachen.

Die Lernpyramide, die Jeanne Meister in ihrem Buch Corporate University veröffentlicht hat, benennt für verschiedene Lehrmethoden die in der Grafik genannten Behaltensgrade.

Lehrform und Behaltensgrade

Die Lernpyramide nach Jeanne Meister

Demnach sind alle vortragenden Methoden mit dem Makel behaftet, dass einfach (zu) Vieles vergessen wird.  Erst wenn die Teilnehmenden involviert werden, steigen die Behaltensgrade an. Oder wie es Laotse als Zitat zugeschrieben wird:

Sag es mir und ich werde es vergessen.
Zeig es mir und ich werde mich erinnern.
Beteilige mich und ich werde verstehen.

Die Behaltensgrade sind natürlich wesentliche Voraussetzung für die Qualität der auf der neuen Erkenntnis aufbauenden Maßnahmen. Mit steigender Qualität der Maßnahmen wird der Erfolg höher sein. Folglich rechtfertigen sich die längeren Prozesse eines Coachings über ihr besseres und nachhaltigeres Ergebnis. Dieses Qualitätsversprechen beteiligender Verfahren ist allerdings auch das Maß, an dem sich ein Coaching messen lassen muss.

Als Unternehmensberater ist für uns folglich immer zu prüfen, ob das zu erwartende Ergebnis durch ein Coaching so viel besser sein wird, dass es den Aufwand gegenüber einer Beratung rechtfertigt. Die deutlichen Differenzen in Jeanne Meisters Lernpyramide bestätigen meine Erfahrung, dass dies sehr oft der Fall ist.

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